Wohnhaus K Lüneburg 2021-23

Das nördlich von Lüneburg neu erschlossene Baugebiet ist von der Bauherrenschaft ausgewählt wor-den, um dort einen gemeinsamen Lebenmittelpunkt zwischen den beruflichen Standorten in Hamburg und Hannover zu schaffen. Auf dem Grundstück sollte ein eingeschossiges Einfamilienhaus mit Sattel-dach, Teilunterkellerung und Garage in Massivbauweise errichtet werden.

Die Zufahrt erfolgt von der auf der Südseite gelegenen Straße. Das Gelände ist bis zum Haus leicht an-gehoben. Das Erdgeschoss hat dementsprechend eine Eingangsebene, die sich einige Stufen über der Wohnebene auf der Nordseite befindet. Anders als bei den Nachbarhäusern ist der Garten nicht nach Süden – zur Straße -, sondern nach Norden -zur Landschaft – ausgerichtet. Dorthin eröffnet sich ein wei-ter Blick.

Straßenseitig fassen Haus und Garage einen Vorplatz. Die beiden anderen Flanken des Hofes werden in ein paar Jahren durch Gehölze und Bäume eingefriedet sein und die gewollte introvertierte Anmutung vollenden. Der Garten wirkt wie eine Erweiterung des Golfplatzes. Auf den ersten Blick ist nicht ganz klar, wo das eine aufhört und das andere beginnt. Nur ein leichter Wildschutzzaun markiert die Trennli-nie.

Der Erdgeschossgrundriss ist weitgehend offen angeordnet. Schon beim Betreten des Hauses bietet sich ein Durchblick in den Garten. Vom Eingang nach rechts und links erreicht man Nebenräume (Gardero-be, Gästezimmer und -bad) sowie den Aufgang ins Dachgeschoss. Geradeaus geht es zum Zentrum des Hauses: Essplatz, Küche und Wohnraum gehen ineinander über. Nach oben ist dieses Raumgefüge mit einer Galerie verbunden. Von dort wird es mit Südlicht versorgt. Öffnet man die Glassfront zum Garten, verschmelzen Innen und Außenraum. Der graue Boden (Steinzeugmasse innen, großformatige Beton-platten außen) unterstützen diesen Eindruck.

Im Dachgeschoss ist die zentrale Erschließungsfläche wiederum als offener Raum ausgebildet. Zum Erd-geschoss steht sie galerieartig, nach Süden erweitert sie sich in eine in die Dachfläche eingeschnittene, großflächig verglaste Loggia. Zu den Giebelseiten sind die Schlafräume und Badezimmer angeordnet. In den Kinderzimmern klettert man zu den Schlafplätzen in den Spitzboden. Die sind oberhalb des zwi-schen den Zimmern platzierten Bades angeordnet. Das Elternschlafzimmer hat ein eigenes Bad. Ein mo-nitorartiges Fenster rahmt den Blick in die Landschaft.
Baukörperlich präsentiert sich das Haus als Skulptur. Zusammenhängend geschlossene und geöffnete Flächen portionieren die Fassaden. Zum Teil sind die Fenster von Nebenräumen mit Lochmauerwerk verblendet. Feine Versätze in der Ziegelebene strukturieren die Giebelseiten.
 
Die Außenwirkung des Hauses ist durch den langformatigen Ziegel und die anthrazitfarbenen Fenster bestimmt. Innen prägen sichtbar belassenene Betondecken, zum Teil mit Holzlamellen abgehängt (Akustik), Steinmasse- und Parkettböden, weiße Wände und Dachbekleidungen den Raumeindruck. In dieser zurückhaltenden Hülle finden objekthafte Gegenstände und sonstige Inszinierungen einen passenden Rahmen.

in die Planung einbezogen:
Tragwerk/Energiekonzept: Ing.Büro C.Back Lübeck
Energieberatung: Sumbi Ing. Hamburg
Fotos: Daniel Sumesgutner
Bauzeit: 11/2021 bis 08/2023